Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer!
Schwalben zählen zu den bekanntesten Vögeln. Sie gehören wie Mauersegler und Haussperling zu den Kulturfolgern und sind aus den Dörfern und Städten gar nicht wegzudenken. Trotz dieser Anpassung sind sie vielfach zu den Sorgenvögeln des Naturschutz geworden: Während Hausbesitzer aus Angst vor der Vogelgrippe die Nester der Mehlschwalben zerstören, verschließen besorgte Bauern den Rauchschwalben ihre Ställe, um Hygieneanforderungen gerecht zu werden. Dabei gefährden die kühnen Flugakrobaten weder unsere Gesundheit noch die Lebensmittelsicherheit.
Um auf die Bedrohung die Schwalben durch den Menschen aufmerksam zu machen hat der NABU 1974 die Mehlschwalbe, 1979 die Rauchschwalbe und 1983 die Uferschwalbe zu den Vögeln des Jahres gekürt und engagiert sich weiterhin für ihren Schutz.
Sommerboten und Glücksbringer
Noch kennt sie jeder, die Flugkünstler, die das Ende des Winters verkünden. Jahrhunderte lang gehörten sie ganz selbstverständlich in jedes Dorf, auf jeden Bauernhof und auch in jede Stadt. Ihre fliegerischen Darbietungen dienen der Nahrungssuche. Schwalben ernähren sich von fliegenden Insekten und im Luftstrom treibenden Spinnen, die sie im Flug erbeuten.
Sommerboten⋅⋅⋅
Schwalben sind ausgeprägte Zugvögel. Dieser Eigenschaft verdanken sie ihren Ruf als Sommerboten. Die kalte Jahreszeit verbringen sie in Afrika. Im April kommen sie zum Brüten zu uns du im Oktober sammeln sie sich, um wieder gen Süden zu ziehen.
⋅⋅⋅ und Glücksbringer
Mehl− und Rauchschwalben haben sich als sogenannte Kulturfolger an eine vom Menschen geprägte Umgebung angepasst. Sie tauschten ihre ursprünglichen Brutplätze an felsigen Steilküsten gegen einen Platz im Stall oder an der Hauswand ein. Somit blieb den Menschen ihre jährliche Rückkehr nicht verborgen.
Das Schwalben immer wieder willkommen waren, zeigt das Sprichwort "Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren". Doch inzwischen sind sie trotz ihrer Anpassung an den Menschen zu Sorgenkindern des Naturschutzes geworden. Die Intensivierung der Landwirtschaft, zunehmende "Sauberkeitsansprüche" von Hauseigentümern und die starke Versiegelung der Landschaft machen ihnen zu schaffen.