Wir gedenken
Karl Herrmann
der am 16.12.2022 im Alter von 87 Jahren verstarb.
Karl Herrmann war von 1988 bis 2015 Mitglied des NABU-Kreisvorstandes und von 1988 bis 2002 dort 2. Vorsitzender, anschließend Beisitzer. Außerdem übernahm er von Alfred Görlach das Amt des Kreisbeauftragten für Vogelschutz, welches er lange Jahre innehatte. Weitere Funktionen hielt er in der Mitbegründung der Landschaftspflegevereinigung des Kreises Gießen, als Vogelschutzbeauftragter in Wieseck und Rodheim-Bieber und eine Periode als Mitglied im Naturschutzbeirat des Landkreises Gießen inne. Seine Leidenschaft war die Vogelkunde, sodass viele Jahre seine Beobachtungen Eingang in den Vogelkundlichen Jahresbericht fanden.

Er interessierte sich aber, wie die meisten von uns, auch für andere Tiere und Pflanzen und deren Biologie. Unter anderem war er auch als Ameisenheger für die Ameisenschutzwarte Hessen aktiv und half dabei oft, bedrohte Ameisenvölker umzusiedeln und mit Schutzvorrichtungen zu versehen. Schwerpunkt seiner Arbeit waren naturkundliche Führungen vor allem ins einer Heimatgemeinde Biebertal, worüber immer wieder in der Presse berichtet wurde. Dadurch versuchte er Menschen für die Natur zu begeistern und auch junge Leute zum Naturschutz zu gewinnen. Leidenschaftlich vertrat er dabei die Interessen des Naturschutzes und konnte seine Zuhörer immer wieder durch sein detailreiches Wissen begeistern. Auch äußerte er sich als Kreisbeauftragter wiederholt kritisch über die naturkundliche Entwicklung, deren Niedergang und die mangelnde Durchsetzung des geltenden Naturschutzrechts durch die zuständigen Behörden er schon in den 1990er Jahren deutlich erkannte.
Der NABU-Kreisverband und alle mit ihm verbundenen Personen werden ihn als engagierten, weltoffenen und beharrliche Persönlichkeit in Erinnerung behalten.