Der NABU-Kreisverband Gießen hat Ende September den aktuellen Band des Vogelkundlichen Jahresberichtes des Kreises Gießen mit den ornithologischen Daten von 2023 herausgegeben.
Für den vorliegenden Band standen uns wiederum 65.700 Datensätze zur Verfügung. Dabei haben einige wenige Beobachter der HGON ihre Daten aus ornitho.de nur eingeschränkt oder gar nicht zu Verfügung gestellt. Ein Dank geht an alle Melder von Beobachtungen und natürlich wiederum an das fleißige Artbearbeiterteam sowie die redaktionelle Hilfe (siehe Impressum).
Einige Beobachtungen, insbesondere von Colin Jandrasits aus Großen-Buseck, wurden mit dem Erfassungssystem NocMig (Abkürzung für nocturnal migration: zu deutsch: nächtliche Wanderung) erhoben. Es handelt sich um ein Gerät, welches nächtliche Flugrufe erfasst. Mit Hilfe eines Computerprogramms kann man die erhaltenen Stimmen analysieren und so die Arten bestimmen. Damit ist aber keine Quantifizierung des Vogelzuges möglich, da nur die Vögel erfasst werden, die auch rufen. Das sind erfahrungsgemäß in einem Schwarm nur einzelne Individuen. Eine solche Methode bietet ganz neue Möglichkeiten und zeigt auf, wie der Vogelzug in der Nacht verläuft. Dabei gibt es zum Teil aufregende Daten von nächtlich überfliegenden Individuen (siehe Details in den Artkapiteln).
Die Situation ist durch eine weitere, teilweise dramatische Abnahme der Brutvögel, insbesondere der häufigen Vogelarten im Kreisgebiet gekennzeichnet, Dieses können wir u.a. durch die vergleichsweise hohe Anzahl an Probeflächen, auch in der Normallandschaft, belegen Arten wie Rauch- und Mehlschwalbe, Girlitz, Feldsperling und Goldammer, aber auch seltenere Arten wie Wachtel, Schleiereule, Birkenzeisig, Baumpieper, Trauerschnäpper, Schleiereule erleben derzeit einen fast ungebremsten Fall. Die Liste ließe sich noch weiterfuhren. Auffallend ist die gehäufte Abhängigkeit von einem intakten Offenland. Die Ursachen sind lange bekannt und benannt. Es fehlt der mehrheitliche politische und gesellschaftliche Wille hieran etwas zu ändern.
Dr. Achim Zedler
Obwohl sich die Kosten für die Erstellung und Druck erhöht haben,
wurde der Preis von 8,00 € pro Exemplar zu beibehalten.
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