Pressemitteilung im Gießener Anzeiger am 05.03.2025
Bezugnehmend auf den Bericht über eine Bauausschußsitzung der Stadt Pohlheim in dieser Zeitung am 26.2. nimmt jetzt der NABU-Kreisverband Gießen zu einigen Aussagen, insbesondere des Architekten Feldmann, Stellung.
Verwundert nimmt der NABU-Kreisverband die Aussage von Herrn Feldmann zur Kenntnis, „die Natur sei uns nicht egal“. Gerade dies war es aber, was ignoriert wurde. Der NABU fragt sich, wieviel Land in Zeiten des Klimawandels und der dichten Bevölkerung noch geopfert werden soll.
Hier wurden gesetzliche Vorgaben ignoriert. Das ist auch nicht mit einem Zeitdruck zu entschuldigen, der durch Interessenten vorhanden gewesen sei. „Wenn man es eilig hat und bei Rot über die Ampel fährt, ist dieses trotzdem strafbar“, stellt der NABU fest. Leider ist ein solcher Druckaufbau in Planverfahren gegenüber Genehmigungsbehörden oft üblich. Erst überlegt man sich, dass man bauen will und betreibt schon Aquise und erst dann wird in die Planung eingestiegen. Wenn die Natur den Planern nicht egal wäre, würden sie hier nicht 25 ha Freifläche und guten Ackerboden versiegeln.
Die Klage, dass die erforderlichen „Blühflächen und das Monitoring (für die Feldlerchen) viel Geld kosten“ zeigt, worum es den Investoren und Planern vor allem geht. Dabei sei darauf hingewiesen, dass der NABU Geld in die Hand nehmen musste, um der Natur zu ihren rechten zu verhelfen, nur weil zuvor nicht gesetzesgerecht gearbeitet wurde.
Die Aussage, Revikon habe das El Dorado für die Feldlerche selbst zu verantworten“ ist ebenfalls nicht richtig. Die 30 Feldlerchenreviere, die inzwischen sowohl von vom NABU als auch von Revikon beauftragte Gutachter bestätigt haben, waren schon während der konventionellen landwirtschaftlichen Bearbeitung vorhanden. Unter der Brache des letzten Jahres haben sie lediglich noch einmal leicht zugenommen. Auch hier zeigt sich wieder das wahre Gesicht der Investoren, wenn sie dieses Mal Mais anbauen wollen, um den Bestand der Feldlerche zu mindern. Es geht ihnen eben gerade nicht um Artenschutz. Unwahrheiten werden nicht wahrer, indem man sie immer wieder wiederholt. So hatte der NABU-Kreisverband schon einmal festgestellt, dass man sich zunächst keinem Gespräch verweigert hat. Es habe aber nur einmal eine sehr kurzfristige Einladung zu einem Austausch gegeben, an dem sich nur ein Vertreter des NABU mit dem Pohlheimer Bürgermeister, dem damaligen Gutachter, dem Investor und dem Architekten gegenübergesehen hätte. Man habe auf die Ungleichbesetzung hingewiesen und ein Gespräch in dieser Konstellation abgelehnt. Anschließend habe es kein weiteres Gesprächsangebot gegeben, stattdessen nur noch öffentliche Anfeindungen und Schuldzuweisungen an den NABU. Dieses habe einen direkten Austausch dann unmöglich gemacht.