Lassen Sie sich mit ein paar Bildern vom Vogel des Jahres 2016 begeistern.
(Foto: NABU Frank Derer, Peter Kuehn und Andreas Harzl)
UNTER VOGEL FÜR BUNTE LANDSCHAFTEN Der auch Distelfink geannte Stieglitz gehört zu den buntesten und gleichzeitig bliebtesten Singvögel in Europa. Er ist dank seiner auffälligen äußeren Erscheinung in jedem Vogelbuch vertreten und daher den meisten Menschen ein Begriff. Kaum eine andere Art steht so für die Vielfalt und Farbenpracht unserer Landschaften, ernährt sich der Stieglitz doch vornehmlich von den Sämereien verschiedenster Blütenpflanzen, Grässer und Bäume. Vor allem im Spätsommer und Herbst ist er häufig auf Disteln, Kletten und Karden anzutreffen, aus denen er geschickt die Samen herauspickt. Dieser Vorliebe verdankt er auch seinen Zweitnamen Distelfink. Die hübschen Leichtgewichte verhalten sich überaus gesellig: Sie fliegen im Schwarm auf Nahrungssuchen und leben in „Wohngemeinschaften“ mit anderen Paaren.
SPEISEKARTE LEERT SICH Stieglitze leben sowohl auf dem Land als auch verstärkt in Siedlungen – Hauptsache, es gibt einen geigneten Brutplatz und genug Nahrung wie samenreiche Kräuter, Stauden und Bäume. Diese findet er an Acker- und Wegrainen, auf Brachen oder in Parks und Gärten. Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft gefährdet jedoch seine Nahrungsgrundlagen, denn Brachflächen fallen wer, staudenreiche Wegränder verschwinden. Auch die Erschließung neuer Baugebiete auf innerstädtischen Brachen und der Verlust an typisch dörflichen Gartenstrukturen wirken sich negativ auf den Bestand des Stieglitzes aus. Es wird also enger für den farbenfrohen Finken, auch wenn heute noch etwa eine Drittelmillion Stieglitzpaare in Deutschland leben.
WILDE ECKEN GESUCHT Ist es Aufgabe der Verbände, auf politischer Ebene Maßnahmen einzufordern und durchzusetzen, so kommt auch privaten Gärtnern eine große Verantwortung für den Erhalt von Lebensräumen des Stieglitzes zu: Nicht jedes „Unkraut“ muss ausgerupft oder weg gespritzt werden. Das Anlegen von Blühflächen mit heimischen Pflanzenarten sowie Obstbäumen hingegen hilft dem zierlichen Finken. Ebenso können Kommunen und Gemeinden mit gutem Beispiel voran gehen, wenn sie öffentliche Grünräume naturnah pflegen − beispielsweise durch das Schaffen „wilder Ecken“. auch selten gemähte, mehrjährige Ruderalfluren sowie der Erhalt wildkrautreicher Randstrukturen an Straßen, Feldwegen und entlang von Gewässern verbessern die Lebensbedingungen unseres Jahresvogels und vieler anderer Vögel. (Text NABU)
Mehr Informationen zum Thema unter NABU Bundesverband